Las Vegas Country

1993 begann der Schausteller Rolf Deichsel, welcher schon zu DDR-Kulturpark-Zeiten mit seinem Ponyreiten im Plänterwald ansässig gewesen war, mit dem Bau des Westerndorfes. Die Baukosten werden auf rund 3,8 Millionen D-Mark (rund 1,9 Millionen Euro) geschätzt.

Mit einem großen Westernfest am 2. und 3. Juli 1994 wurde das Westerndorf »Colorado City« feierlich eröffnet. Zu den Angeboten im Dorf gehörten Ponyreiten (1996 ersetzt durch einen Streichelzoo, welcher aber auch nur eine Saison bestand), verschiedene Spielbuden (Büchsenwerfen, Luftballon-Dart, Pferde-Derby usw.), ein Saloon mit Steakhaus, ein Dönerstand, das Fast-Food-Restaurant »Mäc Nobby«, ein kleiner Teich mit Fernlenkbooten (für 1 D-Mark), eine Halle mit Spielautomaten und einer großen Carrera-Bahn, ein Shop mit T-Shirt-Verkauf, Fernlenk-Lkws (für 1 D-Mark), einen Kinderautoscooter, dessen Chaisen Tiergesichter darstellten, eine Showfläche vor der Bank und den Hauptbahnhof der Parkeisenbahn. Den Ein- und Ausgang des Westernforts bildeten Wachtürme, die von den Besuchern erklommen und als Aussichtstürme genutzt werden konnten. Ursprünglich geplant, jedoch beim Bau nicht umgesetzt, wurden eine Bowlingbahn, ein Chinarestaurant, eine Goldmine sowie eine große Pferdereitstrecke. Ab 1995 befand sich inmitten des Dorfes das Kinderkarussell »Brummel«. 1995 und 1996 stand die elektrische Pferdereitbahn »Kentucky Ride« an der Stelle, an der ab 1997 das »Cinema2000« stand. Verursacht durch einen Fritteusenbrand brannte während der Saison 1996 ein Gastronomiegebäude nahe des Parkbahnbahnhofs des Westerndorfes ab. Ab 1998 stand an dieser Stelle der Roll-Over »Jill«.

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„berlin“

In der Winterpause zwischen den Saisons 1998 und 1999 wurde das Westerndorf »Colorado City« farblich zum amerikanischen Dorf »Las Vegas Country « umgestaltet. Nach der Schließung vermietete der Westerndorf- Besitzer Rolf Deichsel Wohnungen im Westerndorf und lebte auch selbst dort. 2008 mussten die Anwohner und er nach einem langen Rechtsstreit das Gelände räumen und Deichsel musste das Westerndorf abreißen.

Das Kammergericht Berlin hat Ende 2007 die Berufung von Rolf Deichsel zurückgewiesen und der Räumungsklage des Spreepark-Insolvenzverwalters stattgegeben. Bis Ende Mai 2008 mussten alle Anwohner das Gelände räumen, es wurde abgerissen. Der Bahnhof, der hintere Eingang des Forts und das Stuntshow-Haus wurden nicht abgerissen, weil sie nicht Rolf Deichsel, sondern dem Spreepark gehören und somit zur Insolvenzmasse gehören. Herr Deichsel wollte das Westerndorf für 1 Euro an die insolvente Firma verkaufen. Der Wert des Dorfes lag bei immerhin 2 Millionen Euro. Vier Wochen nach dem Abriss wurde das Insolvenzverfahren des Spreeparks eingestellt und das Grundstück ging an die Spreepark GmbH zurück. Wusste man zum Zeitpunkt des Abrisses noch nichts von der Einstellung des Verfahrens oder wieso musste es so schnell noch abgerissen werden? Oder sollte die Spreepark GmbH kein intaktes Westerndorf erhalten?

Shows im Westerndorf, auf dem Platz vor der Bank:
1994: Spiel und Spaß im wilden Westen (Familien-Spielshow)
1995: Stuntshow: „Geld und Gold“ (Stuntcrew Babelsberg)
1996: Stuntshow: „Geld und Gold“ (Stuntcrew Babelsberg)
1997: Stuntshow: „Geld und Gold“ (Stuntcrew Babelsberg)
1998: Bühne wurde nicht bespielt!
1999: Bühne wurde nicht bespielt!
2000: Bühne wurde nicht bespielt!
2001: Stuntshow: „Geld und Gold“ (Stuntcrew Berlin)

Eindrücke