Wildwasserbahn „Grand Canyon“

Die Wildwasserbahn aus dem Hause Mack Rides wurde ebenfalls aus dem französischen Freizeitpark »Mirapolis« eingekauft, ab 1994 im Spreepark aufgebaut und 1995 eröffnet. In der Rückschau lässt sich sagen, dass die Wildwasserbahn das letzte große Bauprojekt des Parks war.

Die gelben Boote in der ca. 530 Meter langen Bahn wurden durch eine künstlich erzeugte Strömung rasant durch den Kanal getrieben. Vom Bahnhof bis zur kleinen Abfahrt fuhr man durch ein Waldgebiet, von dort aus durch ein Blumenmeer bis zur großen Abfahrt und anschließend ging es über einen großen See wieder zum Bahnhof. Bei den beiden Abfahrten wurde das Boot mit Hilfe eines Förderbandes und einer Rückfallsicherung aus dem Wasser nach oben befördert. Die große Abfahrt mit 62 Prozent Gefälle war etwa 14 Meter hoch und die kleine Abfahrt etwas weniger als die Hälfte. Seinerzeit einzigartig in Deutschland war der sogenannte »Bumper« am Ende der großen Abfahrt. Mit dem Boot unten angekommen, wurde man, anders als bei anderen Wildwasserbahnen, nicht unmittelbar nass, sondern wurde durch den Bumper, einer Art Schienenführung, nochmal überraschend hochgehoben und dann ins Wasser hineingedrückt. So wurden die Fahrgäste erst etwas zeitversetzt nass. In der darauffolgenden Kurve wurde das Onride-Foto geschossen, welches man am Ausgang für zuletzt 7 D-Mark (etwa 3,50 Euro) mit nach Hause nehmen konnte.

Der Wildwasserbahnberg wurde vom gleichen Kulissenbauer gefertigt, der auch schon die Schwanenbootaufsätze gebaut hatte. Nachdem dieser leider tödlich verunglückte und seine Firma aufgelöst wurde, wurden die Bauarbeiten der Wildwasserbahnkulisse erstmal ausgesetzt. Neu angefragte Firmen legten, auch bedingt durch neue Planungen, deutlich kostspieligere Kalkulationen vor. Da die finanzielle Situation des Parks, nicht zuletzt aufgrund vieler Konflikte mit dem Land Berlin, sehr schwierig war, konnte die Bergkulisse um die große Abfahrt zunächst nicht weiter gebaut werden. Ab Ende der Saison 1996 begannen die Arbeiten für die Stahlträgerkonstruktion der Bergkulisse in Eigenregie des Spreepark. Ab 1998 setzte die Firma, welche auch Alt-England ums Zirkuszelt gebaut hatte, die Bauarbeiten am Berg fort und stellte ihn im Laufe der Saison 1999 fertig.

In der Lost-Place-Ära staubte sie mehr und mehr ein. Beim dritten Bürgerdialog im November 2017 stellte das zuständige Architektenbüro den Plan vor, die Wildwasserbahn im zukünftigen Kunst- und Naturpark zu Fuß erleben zu können.

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„berlin“

Eindrücke