Kanalfahrt „Canale Grande“

1993 wurde mit dem Bau der Bootsfahrt begonnen. Das Fundament der Kanalfahrt inklusive des großen Sees um das Riesenrad bildete die bestehende Asphaltfläche des alten DDR-Rummelplatzes. Die Uferbefestigung wurde ringsum gemauert und die Mauer durch künstliche Aufschüttung und Begrünung verkleidet. Zur Abdichtung verlegte man im neu angelegten See eine blaue Plane. Seit 1994 konnten sich die Besucher während der ruhigen Bootsfahrt einen guten Überblick über den Spreepark verschaffen. Die Kanalfahrt vom Hersteller Reverchon führte rund um die Pirateninsel und das Riesenrad. Die rot-weißen Boote, überdacht mit gestreiften Baldachinen, hingen in größeren Abständen der Reihe nach an einem Stahlseil und wurden mit Hilfe großer Antriebs- und Führungsräder durch die Wasserlandschaft gezogen. Wenn ein Boot den Ein- und Ausstiegspunkt erreichte und die Fahrgäste ein- und ausstiegen, musste dafür meist die gesamte Anlage angehalten werden. Familien mit kleinen Kindern sowie ältere Menschen hatten sonst oftmals Schwierigkeiten, bei laufender Fahrt diesen Umstieg zu bewältigen. Viele Freizeitparks verfügen daher heute über eine Drehplattform, um die Zeit für den Ein- und Ausstieg ohne Halt des Bootes zu verlängern. Die Boote vom »Canale Grande« fuhren unter den Fußgängerbrücken, über welche man das Riesenrad und die Zuschauertribüne des Amphitheaters erreichte, hindurch. Auf der umrundeten Pirateninsel lebten verschiedene Tiere. Zudem konnte man hier ein Kunstwerk bewundern, welches vom VEB Kulturpark übernommen worden war: die alte, mittlerweile stillgelegte »Brunnenanlage«.

Wegen der Dächer über den Booten und weil die Fahrtstrecke länger war als bei der »Schwanen-Fahrt« wurde die Kanalfahrt »Canale Grande« oft auch »Baldachinfahrt« oder einfach »Große Kanalfahrt« genannt.

Das reetgedeckte Dach des Abfertigungsbereichs brannte kurz nach Beginn der Lost- Place-Ära ab. Die Boote standen seit der Parkschließung bis 2008 im Rondell neben dem Till-Eulenspiegel-Brunnen. Anschließend waren sie im ehemaligen Westerndorf neben dem 180°-Kino zu finden, bis die nachfolgende Betreibergesellschaft Grün Berlin GmbH sie 2016 in der Lagerhalle unterbrachte.

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„berlin“

Eindrücke